Das Spezielle am so genannten Entwicklungsschwerpunkt Wil West ist, dass jenes 158'000 Quadratmeter grosse Gebiet zwischen Wil, Münchwilen und Sirnach auf Thurgauer Boden liegt, aber dem Kanton St. Gallen gehört. Das veranlasst Erika Häusermann zur Frage, wo denn die Firmen die Steuern zu bezahlen haben. Das ist aber beliebe nicht die einzige Frage, welche GLP-Stadtparlamentarierin in ihrem am Mittwoch eingereichten politischen Vorstoss an den Stadtrat richtet. Sie will zum Beispiel wissen, mit welchem Bevölkerungszuwachs gerechnet wird, da viele der neuen Arbeitskräfte in der Stadt Wil wohnen werden. Zudem fragt die GLP-Parlamentarierin, wie viel zusätzlicher Schulraum benötigt wird und «weshalb diese Entwicklung im Projekt Schule 2020 nicht berücksichtigt worden ist». Ganz grundsätzlich wird ein Mehrbedarf von 35 Klassen bis ins Jahr 2030 erwartet.
Land anderswo auszonen
Zudem will Häusermann vom Stadtrat wissen, wie die Planungs- und Investitionskosten für die Arealentwicklung zum Beispiel für Strassenprojekte, Buslinien, den Ausbau und die Aufwertung des Bahnhofs Wil und den Schwanenkreisel aufgeteilt sind. Ferner fragt sie, ob der Stadtrat bereit ist, den Verlust von Kulturland durch Auszonung von Flächen anderswo zu kompensieren. Und zu guter Letzt stellt die GLP-Politikerin die Frage in den Raum, bei welchen Entscheidungen die Wiler Stimmbürger ein politisches Mitspracherecht haben.
Häusermann ist innerhalb einer Woche bereits zum zweiten Mal in die Öffentlichkeit getreten betreffend Wil West. Vergangene Woche hatte sie sich in einem Leserbrief beschwert, dass ein ganzer Landstrich zubetoniert werde und das Projekt politisch nicht legitimiert sei.