«Wenn Eltern vor der Schule die Kinder ein- und ausstiegen lassen, dann ist das ein gefährdendes Element», sagt Stadträtin Jutta Röösli zum Thema Elterntaxis. Darum sind schon verschiedene Massnahmen geprüft – und teilweise umgesetzt worden. Vergangenes Jahr hat die Stadtpolizei vor dem Mattschulhaus, dem Lindenhofschulhaus und dem Kindergarten Thuraustrasse kontrolliert. Das Ergebnis erstaunte: Die Polizei sah kein akutes Gefährdungspotenzial. Zudem sahen die Ordnungshüter von generellen Halteverboten vor den Schulen ab, da diese nur eine Verlagerung des Problems an andere Orte verursachen würden. Bussen wurden keine verteilt.

Für die Stadt hat sich die Thematik damit aber nicht erledigt. Die Krux ist, dass Elterntaxis nicht per se verboten werden können. Denn für den Schulweg sind die Eltern verantwortlich. «Wir haben schon verschiedene Gespräche mit der Polizei geführt, um die Situation zu verbessern. Jedoch bis jetzt noch ohne Erfolg», sagt Röösli.

Die Vorteile des Schulwegs aufzeichnen
Darum dreht die Stadt den Spiess um und setzt auf die Kinder. Das Departement Bildung und Sport lanciert einen Zeichnungswettbewerb und eine Plakatkampagne, um auf das Problem von Elterntaxis aufmerksam zu machen. Damit soll auf die verschiedenen Vorteile, die ein Schulweg zu Fuss bietet, hingewiesen werden. Schüler und deren Eltern sollen für das Thema sensibilisiert werden. «Auf dem Schulweg entdecken die Kinder vieles, sie schliessen Freundschaften und bewegen sich an der frischen Luft. Sie lernen Verkehrssituationen richtig einzuschätzen und trainieren ein bewusstes Verkehrsverhalten», sagt Schulpräsidentin Röösli.

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Der Wiler Schulpräsidentin Jutta Röösli sind Elterntaxis ein Dorn im Auge.

Unter dem Schlagwort «Der Schulweg – meine Entdeckungsreise» sollen die Kinder ihren Schulweg, ihre Erlebnisse, ihre Entdeckungen und ihre Eindrücke zeichnen. Das Bild soll aufzeigen, welche Chancen das Zurücklegen des Schulweges zu Fuss beinhaltet und was der Schulweg den Kindern bedeutet. Es besteht die Möglichkeit, die Zeichnung mit einer kurzen und prägnanten Aussage zu ergänzen. Am Wettbewerb teilnehmen können alle Wiler Schüler vom 1. Kindergartenjahr bis zur 6. Primarklasse – als ganze Klasse oder auch individuell. Einsendeschluss für die Zeichnungen ist am Freitag, 28. September. Die prämierten Zeichnungen werden für die Plakatkampagne zur Vermeidung von Elterntaxis weiterverwendet. Den Gewinnern winken Naturalpreise.