Seine eigene Energie verausgaben – und gleichzeitig eine ganze Menge einsparen – diese Quadratur des Kreises gelingt dem Wiler Spielfest seit Jahren. Auch am Wochenende verstanden es die Macher scheinbar so gegensätzliche Themen wie Gesellschaftsspiele und Energiesparen spielerisch miteinander zu verknüpfen.Trotz schönstem Frühlingswetter erfreute sich das 26. Wiler Spielfest in und um den Wiler Stadtsaal eines sehr guten Besuches. Tatsächlich lockte der grösste nichtkommerzielle Spielanlass der Schweiz auch dieses Mal rund 3’000 Besucherinnen und Besucher an. Dabei «half» das schöne Frühlingswetter sicherlich mit.

Denn obwohl es zeitweise sehr voll war, war der Stadtsaal nie zum Bersten gefüllt, was das Spielen und das Spieleerklären sehr angenehm machte. Gleichzeitig kamen viele Spielfreunde aufgrund des schönen Wetters für einmal etwas später und blieben dafür anschliessend etwas länger, so dass das Wiler Spielfest beispielsweise am Samstagabend um Mitternacht noch sehr gut besucht war.

Werwölfe, Origami und Flucht
Dies war nicht weiter verwunderlich. Denn die Organisatoren – das Spielfest wird seit seiner ersten Durchführung im Jahr 1992 durch den Spiele-Club Wil und die Ludothek Wil gemeinsam organisiert – hatte es erneut meisterhaft verstanden hatten, mit Klassikern wie die «Ravensburger Puzzle-Olympiade», dem Rollenspiel «Die Werwölfe von Düsterwald» oder den Origami-Stand des Schweizerisch-Japanischen Kulturverein Yamato die Massen zu begeistern.

Insbesondere die Dinosaurier von Origami-Grossmeister Iwao Yamaguchi liessen viele staunen. Auch die mit einem Mini-Raum – in Form eines unterteilten Zelt-Pavillons – erstmals anwesenden Rätselmeister von «Escape Challenge – the reality game» aus Wil, verlockten Gross und Klein zum Mitmachen.

Spiele-Neuheiten fanden Anklang
Gleichwohl stand natürlich im grossen Saal das Kennenlernen von Gesellschaftsspielklassikern und -Neuheiten auf dem Programm. Wer wollte, konnte sich von Spieleexperten in die Welt der Kinder- Familien- und Erwachsenenspiele einführen lassen – ohne selbst die teilweise aufwändigen Regeln studieren zu müssen. Spiel auswählen, hinsetzen und loslegen – so lautete die von den Meisten sehr geschätzte Devise.

Zahlreiche neue Spiele, die auch im Spiele-Club Wil (jeden Donnerstagabend, ab 19.30 Uhr in der «Sonne» in Wilen bei Wil) regelmässig auf den Tisch landen, wie «Terraforming Mars», «Dice Forge», «Klong!», «Räuber der Nordsee», «Kanazawa», «Azul» oder «Codenames», sorgten für viele glückliche Gesichter.

«Spiel Energie» lockte viele an
Eine weitere, das Spielfest Wil bereichernde Attraktion bildete der umfassende Auftritt von «Spiel Energie». Dabei handelt es sich um ein nachhaltiges Umweltschutz- und Energiesparkonzept, das von Energiestadt Wil und den Technischen Betrieben Wil lanciert wurde und Gross und Klein auf eine spielerische Art und Weise den Sinn des Einsatzes von energiesparenden Geräten, eines ressourcenschonenden, individuellen Lebensstils und viel Spass beim eigenen Tun vermittelt.

Höchst interessant war auch die Befragung durch die «Smart City»-Profis – an der nicht weniger als 75 Personen teilnahmen. Die Befragten nahmen Stellung dazu, wie sie sich Wil im Jahr 2050 als «Smart City» vorstellen und was sie bereit wären, dafür zu tun, um dieses Ziel zu erreichen.

Auch der mobile Pumptrack war immer wahrsten Sinne des Wortes ein «Renner», nutzten doch viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene das schöne Wetter, um auf der Anlage ein paar Runden zu drehen. An der «Energie Trophy» galt es mindestens fünf von acht Posten wie den Energiecheck, ein handbetriebenes Autorennen, den Pumptrack oder ein eigenes Energieversprechen zu absolvieren – konnte höchst attraktive Preise gewonnen werden.

Die Siegerin oder der Sieger – die Preise werden demnächst unter allen Teilnehmern, die mindestens fünf Posten absolviert haben, ausgelost – erhält einen tollen E-Roller im Wert von 4’700 Franken! Und auch der Solar-Tüftler aus dem Toggenburg, Markus Aeppli, verblüffte viele mit seinen Solar-Mobilen.