Beim Neuzuzüger-Anlass der Gemeinde Niederhelfenschwil lernten die Teilnehmenden den Gemeinderat, die Vertreter der Dörfer und als kulturelle Perle die Kobesenmühle kennen. Die Gemeindeverwaltung organisierte den traditionellen, halbtägigen Anlass. Gemeindepräsident Simon Thalmann hiess die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger, mehrheitlich junge Familien und Paare, auf dem Raiffeisenplatz willkommen. Die grosse Mehrheit der im Jahr 2016 Zugezogenen verpasste jedoch eine gute Gelegenheit, andere Mitbewohner und die Gemeindebehörden kennen zu lernen. In Vertretung der Vereine stellte die Präsidentin des Turnvereins, Ursula Künzle die sportlichen Möglichkeiten vor. Sie betonte, dass Vereine für das Gesellschaftsleben wichtig seien und Kontakte fördern.

Kurzer Spaziergang
Eine gemütliche Wanderung führte hinunter zur Kobesenmühle. Dort machte sich Simon Thalmann Gedanken über die Bedeutung des Wortes Neuzuzüger. Dann erwähnte er die Geschichte und Entwicklung der drei Dörfer Niederhelfenschwil, Zuckenriet und Lenggenwil. Im Jahr 2016 wählten 198 Personen eines der drei Dörfer als Wohnort. Die Mehrheit der Zuzüger sei aus der Region in die Gemeinde gekommen. In der Statistik resultierte eine Nettozunahme von 56 Personen, womit Einwohnerzahl auf 3062 per Ende April stieg. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich den vergangenen 50 Jahren. Der Gemeindepräsident forderte die neuen Mitbewohner auf, in der Gemeinde aktiv mitzumachen. Das mache die drei Dörfer lebendig und erlebenswert.


Wehrmutstropfen
Der Gemeindepräsident stellte seine Ratskollegen Gabriela Arn, Peter Schuler und Patricia Juen vor, die mit Ausnahme der anderweitig engagierten Patricia Juen vollständig am Anlass teilnahmen. Als Vertreter des Dorfes Niederhelfenschwil begleiteten Albert Bleichenbacher die Neuzuzüger und für Lenggenwil Rolf Högger. Auch die Raiffeisenbank war mit einer Delegation vertreten. Simon Thalmann bedankte sich bei der Stiftung Wilhelm Lehmann, welche für den Anlass das Gastrecht gewährte. Leider verunfallte Stiftungspräsident Markus Lehmann und konnte nicht teilnehmen. Seine Vertretung übernahm Cornelia Scherrer, die Informierte und durch die
Ausstellung führte.

Vielseitiger Künstler
Beim Rundgang durch die Ausstellung von Werken des Künstlers Wilhelm Lehmann (1884 – 1974) erläuterte Cornelia Scherrer die Geschichte der 1698 erbauten Kobesenmühle. Eine grosse Bedeutung bekam sie auch, weil in der Nähe während Jahrhunderten bis etwa 1910 Tuffstein abgebaut wurde. Wilhelm Lehmann wirkte dort seit 1917 als Schnitzer, Bildhauer, Zeichner und Philosoph. Die 1984 gegründete Stiftung Wilhelm Lehmann organisiert jährlich eine Ausstellung. Beim Rundgang bekamen die Besuchenden einen imponierenden Eindruck von der vielseitigen Schaffenskraft des Denkers und Künstlers. Auch der Gang in den herrlichen Garten lohnte sich.

Grillplausch bei der Budig
Dank des angenehmen Wetters konnte das offerierte Mittagessen im Freien genossen werden. Jeder Gast konnte sich selber einen reichhaltigen Spiess aus einer von der Dorfmetzgerei präparierten Fleischauswahl vorbereiten und auf einer der zwei Grillschalen grillieren. Dazu lockten auch ein Salatbüffet und eine Getränkeauswahl. Zum Dessert sponserte die Raiffeisenbank ein Kuchenbüffet und Kaffee. Zwei Jubla-Leiterinnen betreuten währenddessen die Kinder und spielten mit ihnen. So konnten ungestört neue Kontakte geknüpft und rege diskutiert werden. Am frühen Nachmittag

Unterschiedliche Gründe
Durchwegs positiv äusserten sich die Teilnehmenden über ihren neuen Wohnort. Michael und Michèle Niedermann fuhren täglich von ihrem Wohnort Niederuzwil zur Arbeitsstelle nach Amriswil. Sie fanden auf der Durchfahrt durch die Gemeinde Gefallen an der ländlichen Gegend und entschlossen sich zum Kauf einer Liegenschaft in Niederhelfenschwil. Die dunkelhäutige Cynthia Wigger wurde als Kleinkind adoptiert und wuchs im Rheintal auf. Sie spricht perfekt Schweizerdeutsch. Ihr Partner Sandeep Kumar hat die B-Bewilligung und fand in der Gemeinde eine Arbeit. Sie haben ein gut vier Monate altes Baby. Sie hätten schnell Kontakte gefunden und würden sich sehr wohl fühlen, gestand die sympathische Frau. Nachdem sich Pius Erni, der ehemalige Pächter des Landwirtschaftsbetriebes Thurhof beruflich veränderte, konnte er in Lenggenwil mit seiner Ehefrau Gabriela ein Eigenheim kaufen.