Man sieht sie wieder überall, die Schokoladen-Osterhasen. Die Realität für die Feldhasen sieht jedoch anders aus. In der Roten Liste der gefährdeten Arten ist der Feldhase als verletzlich aufgeführt. In der Region kommt er noch vereinzelt vor, zum Beispiel in Niederhelfenschwil. Ein Vernetzungsprojekt hat sich nun zum Ziel gesetzt, diese Art mit gezielten Massnahmen zu fördern.

Feldhasen sind eher scheue und störungsempfindliche Tiere. Besonders die erwachsenen Feldhasen sind ausgesprochene Fluchttiere. Dabei dienen die überdimensionierten Ohren dem frühen Entdecken von möglichen Feinden, die kräftigen Hinterbeine erlauben ein blitzschnelles Entfliehen. Feldhasen können eine Spitzengeschwindigkeit von über 70 Stundenkilometern erreichen. Normalerweise leben Feldhasen als Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit versammeln sie sich in kleinen Gruppen. Die Männchen kämpfen um Weibchen, indem sie sich jagen und boxen. Hasenfamilien sind auf einen störungsarmen Lebensraum angewiesen. Für die Junghasen sind besonders frei umherlaufende Hunde problematisch.

Hecken als Rückzugsort

Von besonderer Bedeutung für die Feldhasenförderung sind spät gemähte Wiesen. Nur in diesen haben Junghasen eine nennenswerte Überlebenschance. Dank dem Vernetzungsprojekt werden immer mehr Wiesen als sogenannte extensiv genutzte Wiesen bewirtschaftet, welche frühestens am 15. Juni gemäht werden dürfen. Zudem haben sich zahlreiche Landwirte bereit erklärt, auf diesen Flächen einen Altgrassteifen stehen zu lassen. Mit diesen Streifen können zusätzlich entscheidende Rückzugsorte geschaffen werden.

Weitere wichtige Massnahmen sind neue und aufgewertete Hecken sowie Krautsäume entlang von Waldrändern. Die Feldhasen sind auf diese Strukturen angewiesen, um Deckung und Nahrung zu finden. Um diese Strukturen zu fördern, wird das Vernetzungsprojekt Niederhelfenschwil in den nächsten Jahren ein Heckenprojekt lancieren, wobei Sträucher bestellt werden können und die Landwirte über den Nutzen sowie die fachgerechte Pflege dieser wertvollen Verbindungsachsen informiert werden sollen.

Die Natur-, Landwirtschafts- und Vernetzungskommission (NLV) der Gemeinde Niederhelfenschwil, welche das Vernetzungsprojekt koordiniert, will mit diesen Massnahmen den Feldhasenbestand in der Gemeinde steigern. (gk/red)