Jetzt ist es konkret und der Startschuss erfolgt. Im Uzwiler Zentrum wird ein neuer Akzent gesetzt. Und zwar ein dominanter. Die Überbauung Birkenhof gegenüber dem neuen Gemeindehaus wird vier Mehrfamilienhäuser mit 70 Wohnungen aufweisen. Die Migros wird den bisherigen Standort an der Neudorfstrasse verlassen und sich im Birkenhof auf dem Benninger-Areal einmieten, ein Restaurant und ein Trainingscenter inbegriffen. Auch ein kostenloser Kinderhort wird eingerichtet. Zudem entstehen zusätzlich 600 Quadratmeter Fläche für weitere Geschäfte. Auch 380 Tiefgaragenparkplätze sowie Veloabstellplätze sind Teil des Projekts. Die Bushaltestelle liegt in unmittelbarer Nähe.
160 Jahre Vorgeschichte
«Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten.» Mit diesem Zitat griff Investor Charles Peter, Chef der Benninger Immobilien AG, geschichtlich weit zurück bis zu Salomon in vorchristlicher Zeit. Damit schlug der den Bogen zu den Entwicklungsschritten der Firma Benninger, welche sich vor genau 160 Jahren an diesem Platz angesiedelt hat. Damals noch ausserhalb des Siedlungsraumes. Aus der Werkstatt habe sich die Maschinenfabrik entwickelt. Nun mache sie einer Wohn- und Gewerbeüberbauung Platz.
In der Umgebung sei im Laufe der Zeit eine städtische Infrastruktur entstanden. Dieser Entwicklung trage man Rechnung und setze mit dem Neubauprojekt einen Meilenstein in der Benninger-Geschichte. Weil vor dem Neubau Industriebauten abgebrochen werden müssen, ist die Realisierungsphase nicht mit einem Spatenstich, sondern mit einem Startschuss markiert worden.
75-Millionen-Projekt
Charles Peter sprach sich lobend über Planer und die Behörden aus. Es sei gelungen, in zwei Jahren ein Grossprojekt auszuarbeiten und in guter Zusammenarbeit auch die nötigen Bewilligungen zu erhalten. Bis zur Eröffnung des Neubaus Ende 2021 sollen für die Abbruch- und Neubauarbeiten 75 Millionen Franken investiert werden. Überbaut wird eine Fläche von 12'500 Quadratmetern - ein Viertel des Benninger-Areals. Dabei entstehen eine Geschossfläche von 31'000 Quadratmetern und eine Gebäudevolumen von 117'000 Kubikmetern, was etwa 100 Einfamilienhäusern entspricht. In der Mitte der Wohnbauten werde eine Grünfläche entstehen. Mit der Migros habe ein langjähriger Mietvertrag für eine Fläche von 7000 Quadratmetern und für die zweistöckige Tiefgarage abgeschlossen werden können.

Zentrums-Vorstellungen verwirklicht
Gemeindepräsident Lucas Keel sieht im Projekt etliche Vorstellungen in Bezug auf die Zentrumsgestaltung verwirklicht, wie sie von der Behörde angestrebt wird. Eine Stärkung des Zentrums entlang der Bahnhofstrasse habe sich als problematisch erwiesen. Das Ausweichen auf die Nachbarschaft zwischen den beiden Verkehrsachsen biete viele Vorteile. Hier würden Wohnen, Arbeiten und Einkaufen verbunden, so dass auch der längerfristigen Erschliessung nichts im Wege stehe. Erfreut zeigte sich der Gemeindepräsident auch darüber, dass sich mit Charles Peter ein Investor engagiere, der mit dem Ort verbunden und nicht nur an einer guten Rendite interessiert sei. Das Projekt weise Perspektiven auf, welche über die gegenwärtigen Anforderungen hinausreichten.
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Lasst hören aus alter Zeit …
Die historische Gesellschaft «Alte Garde Oberberg» in Gossau geht auf die Umzugsgruppe «Miliz von Oberberg» zurück, die anlässlich der Einweihung der Fürstenlandbrücke über die Sitter (1941) und beim Jubiläum «150 Jahre Kanton St. Gallen» (1953) an die Öffentlichkeit getreten sind. Die Salutschüsse werden nach einer alten Schiessordnung abgefeuert. Die vier Geschütze sind Rekonstruktionen nach einem Original mit Jahreszahl 1513, welches im Landesmuseum Zürich steht. Die Garde trägt die originalgetreu nachgebildete Uniform jenes königlichen Garderegimentes, das während der Französischen Revolution im Tuilleriensturm in Paris am 10. August 1792 aufgerieben wurde.