Es ist eine Erfolgsgeschichte, was an der westlichen Stadtgrenze von Wil in den vergangenen vier Jahrzehnten passiert ist. Rund 3500 Autos werden pro Jahr verkauft, womit ein Umsatz von rund 100 Millionen Franken generiert wird. Und das in einer nicht eben einfachen Branche. «Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen», sagt Firmenpatron Hanspeter von Rotz. Und vor allem muss man auch in dieser Branche den Umgang mit dem Online-Kunden beherrschen, werden doch schon 95 Prozent aller Autos über das Internet verkauft.
Für Hanspeter von Rotz ist klar, was den Erfolg ausmacht. Es sind mehrere Faktoren. Zum Beispiel die Freundlichkeit. «Bei uns werden alle Leute persönlich gegrüsst», sagt er. Trotzdem müsse aber auch eine gewisse Anonymität gewährleistet sein. Darum sind in der Autowelt mehrere hundert Autos frei ausgestellt und man kann durch das Gelände streifen, ohne gestört zu werden. Dann brauche es auch gutes und gut geschultes Personal. Stolz sagt Hanspeter von Rotz, dass die Fluktuation in seinem Unternehmen seit jeher tief ist. Zudem müsse das Auto direkt verkaufbar sein. Der Kunde sei je länger je weniger bereit, mehrere Wochen auf sein bestelltes Auto zu warten: Bei der Autowelt ist dies kein Problem, sind doch über 700 Autos an Lager. Von besonderer Bedeutung sei das Einkaufs-Erlebnis. Es ist einer der Gründe, wieso derzeit nördlich der Hauptstrasse ein Erlebnis-Café eingerichtet wird.
Vollautomatische Abläufe im neuen Hotel
Dann gelte es aber auch, immer wieder neue Geschäftsfelder zu erschliessen. Aktuelles Beispiel aus dem Frühjahr 2019: Wohnmobile können gemietet werden. Die Firma ist bei diesen Gefährten auch für die Reparatur und Wartung verantwortlich. Hier zählt ebenfalls: Man muss dem Kunden alles bieten, um bei ihm zu punkten.
Eine besondere Erwähnung verdient das Hotel von Rotz, welches vor wenigen Wochen feierlich eröffnet worden ist. «Das ist mal etwas komplett Neues, das ich ohne grosse Erfahrung wage», sagt Hanspeter von Rotz. Darum sind im Vorfeld die Bedürfnisse der Kunden abgeholt worden. Und dabei kam heraus: Es muss möglichst einfach sein. Im Falle des Hotels von Rotz heisst das: Man kann kommen und gehen, wann man will – und erntet keine schrägen Blicke des Empfangspersonals beim Einckecken um 3.30 Uhr in der Nacht. Denn dieses gibt es gar nicht erst. Es läuft alles vollautomatisch ab, von der Buchung, über das Check-In bis zum Check-Out. Bei besonderen Fällen kann eine Notfall-Nummer kontaktiert werden. Das Hotel ist auf Geschäftskunden ausgerichtet. Will heissen: Frühstück schon ab 6 Uhr morgens, ein Fitness-Raum, freies Internet. Spezielle Themenzimmer sind eingerichtet worden und man kann zwischen Oldtimer-Autos schlafen. Auch hier zählt: Das Erlebnis macht es aus.
Philosophie weitertragen
Hanspeter von Rotz ist sichtlich stolz über das Erreichte. Nun ist es aber Zeit, um die Verantwortung abzugeben. Die Nachfolgeregelung ist geklärt. Die Hauptverantwortung ist auf drei Paar Schultern gelegt worden. Es zeichnen nun Tochter Karin von Rotz zusammen mit Schwiegersohn Andrej Rüegg und Sohn Daniel von Rotz verantwortlich. Die Philosophie von Hanspeter von Rotz soll in eine positive Zukunft weitergetragen werden.