Der 48-jährige Chauffeur war auf der Autobahn A1 in Richtung Wil unterwegs. Zur Kontrolle wurde er zum Rastplatz Thurau geleitet. Dort wurde der Lastwagen von Schwerverkehrsspezialisten der Kantonspolizei St.Gallen überprüft. «Dabei konnten am digitalen Fahrtschreiber Auffälligkeiten und Unstimmigkeiten festgestellt werden», berichtet die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung. Dem Chauffeur konnten aber seit dem Grenzübertritt in die Schweiz keine direkten Verstösse nachgewiesen werden. «Der Verdacht, dass eine gezielte elektronische Manipulation am Fahrtschreibersystem vorliegen könnte, erhärtete sich im Verlaufe der Kontrolle», heisst es in der Medienmitteilung weiter. Der Chauffeur gab aufgrund der Hartnäckigkeit und des Fachwissens der Polizisten schliesslich zu, dass im Lastwagen ein Zusatzsystem eingebaut ist. «Mit diesem kann eine Aufzeichnung am Fahrtschreibersystem verhindert oder manipuliert werden», so die Kommunikationsabteilung der Kapo. In der Führerkabine konnte dann hinter der Lautsprecherabdeckung eine elektronische Box gefunden werden. Diese konnte er durch eine gezielt gewählte Kombination zwischen dem Betätigen des Gas- respektive des Bremspedals einschalten. Bei der anschliessenden Probefahrt durch die Polizisten konnte dieses Gerät tatsächlich aktiviert werden. «Der Fahrtschreiber registrierte während der Fahrt Ruhe- und nicht wie vorgeschrieben Lenkzeit.»

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Hinter der Lautsprecherabdeckung haben Spezialisten der Kantonspolizei St. Gallen …… die Box zur Manipulation und Verhinderung der Aufzeichnung am Fahrtschreibersystem finden. (Bilder Kapo)

In der Folge wurde der Lastwagen zur weiteren Überprüfung in eine Lastwagenreparaturwerkstatt überführt. Dort sei das gesamte Fahrtschreibersystem eingehend überprüft und das Manipulationsgerät fachmännisch ausgebaut worden. «Für diese Kosten muss der Chauffeur aufkommen», so die Kapo. Durch die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen sei zudem ein Bussen- und Kostendepositum von 2000 Franken erhoben worden. (kapo)