Das Interesse für die Ausstellung war riesig. Schon am Mittwochabend bewunderten über 200 Personen die rund 80 Ausstellungsobjekte. Am Schlussabend waren es dann noch wesentlich mehr. Nicht nur das zahlreich anwesende Publikum zeigte sich beeindruckt von den kreativen Projektarbeiten. Schulleiter Freddy Noser drückte bei der Begrüssung seine Begeisterung ebenfalls mit anerkennenden Worten aus. „Wir griffen vor sechs Jahren die Idee für eine Ausstellung der Projektarbeiten auf. Alle Schülerinnen und Schüler zeigen in der Sporthalle ihre Abschlussarbeiten. Wir sehen hier viele grossartige Objekte. Ich bin begeistert von der Kreativität, den Ideen, dem Ehrgeiz und dem Durchhaltewillen der Schülerinnen und Schüler“, verteilte Noser verdiente und lobende Komplimente. Es seien noch viel mehr tolle Arbeiten abgeliefert worden, die auch ein Diplom verdient hätten.

Neutrale Jury bewertete
Seit vier Jahren werden zur Vorbereitung auf die Abschlussfeier, vor allem der Tanzparty, Projektwochen mit Musiklehrer Stefan Rankl durchgeführt. Die rund 80 Schülerinnen und Schüler der dritten Sekundar- und Realklassen haben sich im letzten Trimester ihrer obligatorischen Schulzeit vor allem mit selbstgewählten Schlussarbeiten auseinandergesetzt, mehrheitlich in ihrer Freizeit. Als Vorgabe mussten die Projekte einen Bezug zum vorgesehenen Beruf haben. Die Arbeiten umfassten eine schriftliche Beschreibung sowie die praktische Ausführung. Eine fünfköpfige, unabhängige Jury mit Vertretern des Gewerbes, des Handels und der Industrie beurteilte drei Tage vor der Ausstellung die Schlussarbeiten. Zu den vorgegebenen Kriterien des Organisators Freddy Noser zählten die Kreativität und die Idee, die Umsetzung und Wirkung, die Eigenleistung und der Bezug zum zukünftigen Beruf.

Erstaunliche Kreationen
Ganz offensichtlich motivierte die klar definierte Aufgabe die meisten Drittklässler, vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden Übertritt ins Berufsleben. Mit vielen originellen Ideen, Kreativität und grossem Fleiss machten sie sich an die Ausführung. Was der Jury und an der Ausstellung auch einem zahlreichen Publikum präsentiert wurde, waren durchwegs die Resultate guter Kopfarbeit und handwerklich und gestalterisch ausgezeichneter Arbeiten. Sie umfassten aufgrund der Berufsaussichten einen breiten Bereich von praktischen, handwerklich sauber ausgeführten und mit modernster Technik ausgestatteten Werke. Die Ränge eins bis drei wurden mit einer Urkunde und einem Geldbetrag belohnt. Zwei gleichwertige Arbeiten klassierte die Jury im dritten Rang. Auch die zwölf Diplomgewinnerinnen und -gewinner erhielten ein Präsent.

Mit Bildern lesen lernen
Als Siegerin ging für die Jury die Arbeit von Antonia Luchsinger, Niederhelfenschwil mit dem Thema „Bilderbuch für Erstleser“ hervor. Die Absolventin der Klasse S3a mit Klassenlehrerin Ruth Krucker wird nach den Sommerferien an der Schule für Gestaltung in St.Gallen einen Vorkurs beginnen. Den 2. Rang erreichte David Christen, Entetswil mit einer originellen „Sitzgruppe aus Mostfässern“. Er war in der Klasse R3a von Ruedi Gschwend und tritt die Zimmermannlehre an. Gemeinsam auf den dritten Rang kamen Dominik Spring, Zuckenriet mit einem funktionierenden „3 D-Drucker“ und Geraldine Raschle, Zuzwil mit verschieden gestalteten „Mosaik-Bildern“, darunter ein technisch raffiniertes Selbstbildnis aus hunderten von kleinen Farbfotos. Dominik Spring’s Klassenlehrerin war in der Klasse S3a ebenfalls Ruth Krucker. Er will Automatiker werden. Geraldine Raschle war in der Klasse S3c bei Jasmin Hug. Sie wird ihre gestalterischen Talente als Polygrafin einsetzen können.

Vielseitige Ideen
Neben den vier Preisberechtigten erhielten weitere zwölf Schulabgängerinnen und Schulabgänger ein Diplom und einen finanziellen Anerkennungspreis. Auch diese genialen Arbeiten bekamen die verdiente Aufmerksamkeit und den Applaus des Publikums. So restaurierte beispielsweise der Zuckenrieter Bauernsohn Mathias Klaus einen alten Rapid, eine Arbeit, die zu seinem Lehrberuf als Landmaschinenmechaniker passt. Alexandra Regius aus Niederhelfenschwil befasste sich eingehend mit dem Thema „Rettungssanitäter - Helfer in der Not“. Sie wird den Berufsweg Fachfrau Gesundheit einschlagen. Der zukünftige KV-Lehrling mit BMS Etienne Konrad stellte ein „Raiffeisen Super League Monopoly“ vor. „Für mich war die Aufgabe sehr interessant, weil ich ein Fussballfan bin. Ich habe für das Spiel die Schweizer Stadien gewählt“. Ebenfalls eine KV-Lehre wird Lorena Künzle, Zuckenriet absolvieren. Sie wählte für ihre Schlussarbeit mit „Bewegung – Brettspiel zur Gesundheit“ ein sportlich-spielerisches Thema.

Stimmungsvoller Abschlussball 
Nach der mit Spannung erwarteten Preisverleihung offerierte die Oberstufenschule allen Besuchenden einen Apéro. Für die austretenden Schülerinnen und Schüler der dritten Real- und Sekundarklassen begann das eigentliche Abschlussfest in der Aula. Bei einem Apéro stärkten sie sich im Hinblick auf die bevorstehende Tanzparty und schossen einzeln oder in Gruppen Erinnerungsfotos. Festlich in Gala gekleidet versammelten sie sich vor der zum Ballsaal umfunktionierten Aula. Der festliche Einzug und eine Quadrille, die von Musiklehrer Stefan Rankl vorbereitet und inszeniert wurde, erinnerte an den weltberühmten Wiener Opernball. Dann folgte der für die Jugend eher ungewohnte, traditionelle Wienerwalzer. Ein DJ legte auch aktuelle Musikstücke auf, um der Tanzlust der Jugend zu genügen. Auch für Verpflegung und Desserts war gesorgt und an einer Bar schenkten Lehrpersonen alkoholfrei Mixgetränke aus.