Der Bergretter Bruno Jelk und Regierungsratspräsident Fredy Fässler gaben Einblick in ihren spannenden Alltag. 1600 Franken sammelten die Anwesenden spontan für die Projekte in Nepal.So sicher war der Auftritt des Bergretters Bruno Jelk aus Zermatt nicht, schliesslich war das Dorf tagelang eingeschneit. Im Moment läuft aber alles einigermassen normal, wenn auch die Lawinengefahr noch nicht gebannt ist. Die Gäste erfuhren Interessantes von den intensiven Bemühungen, die Sicherheit im Dorf und Umgebung wieder zu gewährleisten. Lawinen sprengen sei ein sehr heikles Unterfangen, zumal der Heli nur bei gutem Wetter fliegen kann, betonte Bruno Jelk und meinte: «Wir sind es dort oben gewohnt, mit den Naturgewalten umzugehen». Er stammt aus einer Alpinistenfamilie und ist ausgebildeter Grenzwächter.
Unvernunft kann tödlich sein
Er hat mehrere tausend Leute aus den Bergen gerettet, war aber auch selber schon in grosser Gefahr, wurde zum Beispiel mit dem Seil aus einer Lawine gezogen. Ein Problem sei der Umstand, dass trotz Absperrungen immer wieder Menschen in die Lawinengebiete gingen und sich grossen Gefahren aussetzten – nicht alle könnten gerettet werden, es könnte eine weitere Lawine oder massive Schneefälle kommen. Hier gehe es letzlich auch um die Sicherheit und das Leben der Retter. Von 1980 – 2014 hat die Air Zermatt 6970 Menschen geborgen, darunter über 250 Tote.
Engagement im Tibet
Nebst seiner Arbeit als Bergretter beschäftigt ihn die Armut in Nepal sehr. «Es ist nicht zu erklären, was es heisst, die Armut und Not der Menschen in den abgelegenen Dörfern zu sehen, praktisch hilflos dazustehen. Sie haben weder genug zu Essen, noch Schulbildung oder medizinische Betreuung». Hilfe zur Selbsthilfe ist gefragt. Bereits sind Schulhäuser entstanden und weitere ins Auge gefasst. Auch in Sachen Bergrettung war am Anfang gar nichts, weder Material noch Kenntnis über Rettung, die unerfahrenen Piloten und Retter hätten sich selbst gefährdet. Jelk sorgte – nach vielen Wiederständen dafür – dass einheimische Bergretter ausgebildet wurden. Das Geld aber fehlt an allen Enden. Am Ende der Gesprächsrunde ging ein Körbchen durch das Publikum – und es kamen über 1600 Franken zusammen! Darüber freute sich der Rettungsmann riesig und wird das Geld für die Schulen verwenden.
Bauernbub an der Regierungsspitze
«Die Landwirtschaft hat mich nie gefesselt», bekannte Fredy Fässler. Er hat aber einen ausgesprochenen Gerechtigkeitssinn und wurde Anwalt, was ihm in seiner heutigen Position sehr zugute kommt. Unrecht und/oder Verletzung von Menschen betreffen ihn sehr stark, so zum Beispiel der Fall in Flums, wo ein junger Mann Menschen mit dem Beil töten wollte und nur durch das beherzte Eingreifen von Anwesenden gestoppt werden konnte. Er betonte, dass unsre Polizei ausgezeichnete Arbeit leistet, sehr motiviert ist und in den verschiedensten Situationen mit Verstand und Wissen handelt. Sie seien sehr selbstkritisch und wollten sich ständig verbessern. «Man kann nicht jeden Auffälligen einsperren, aber aufmerksam sein», betonte er. Viele Situationen seien für die Polizistinnen und Polizisten psychisch sehr belastend, sie müssten Hilfe in Anspruch nehmen. Erfreulicherweise sei die Kriminalitätsrate rückläufig, bei alternden Personen aber steigend.
Sicherheit an erster Stelle
Auf die Frage, was das WEF den Kanton St. Gallen koste erklärte Fässler: «St. Gallen zahlt nichts». Die Einsätze der St. Galler Polizisten würden vergütet. Davos sei in diesen Tagen ein absoluter Hochsicherheitstrakt mit 5000 Soldaten, Polizei und einer privaten Security, dazu Überwachungskameras allüberall und Scharfschützen auf den Dächern mit dem Finger am Abzug. Ohne genaueste Kontrolle komme niemand ins Dorf. Das sei auch ohne den Besuch von Präsident Trump so – eigentlich eine bedrückende Athmosphäre.
Abschied von Thomas Hansjakob
Noch voll von Eindrücke um den Abschied von Staatsanwalt Thomas Hansjakob war sichtbar wie nahe Fredy Fässler dieser Tod geht. Er hinterlasse eine riesige Lücke. Der Staatsanwalt habe sich unter anderem sehr engagiert für die Sicherheit beim FC St. Gallen. Das Schnellverfahren zum Beispiel und verschiedene Sicherheitsmassnahmen würden gewaltbereite Raudies von St. Gallen fernhalten – ein grosses PLUS für den FCSG.









