Der FC Wil hat die mit Abstand jüngste Mannschaft aller Challenge-League-Teams – und steht nach knapp einem Drittel der Saison auf Platz drei. Nur ein Punkt beträgt der Rückstand auf Rekordmeister GC und somit den Barrage-Platz. Und das, obwohl den Zürchern ein rund viermal grösseres Budget zur Verfügung steht. Doch die positiven Leistungen scheint in Wil kaum jemanden zu interessieren. Klammert man das Heimspiel gegen die Grasshoppers, das Spitzenspiel gegen Lausanne-Sport und das Cupspiel gegen den FC Zürich aus, lesen sich die Zuschauerzahlen so: 890 Fans gegen Stade Lausanne Ouchy, 820 Fans gegen Kriens, 790 Fans gegen Vaduz. Macht 833 im Durchschnitt. Als ob die Zuschauerzahlen nicht schon tief genug wären, gehen sie weiter nach unten – und das bei mehrheitlich trockenem Wetter an den Spieltagen.
Kraftvoller Biss ins Rüebli
Als nächstes kommt am Sonntag der FC Aarau in die IGP-Arena. Und der FC Wil greift bereits deutlich vor dem Spiel an – mit einer kernigen Plakatkampagne. Auch ein Seitenhieb gegen den nächsten Gegner darf nicht fehlen. Zu sehen ist jeweils ein Spieler, der kraftvoll in ein Rüebli beisst. Zudem steht geschrieben: «Wir knacken die Rüebliländer.» Dies alles in Anspielung an den Übernamen «Rüebliländer» für die Aarauer. Hintergrund: Der Kanton Aargau ist hinlänglich bekannt für den Anbau von Rüben, woraus sich im Laufe der Zeit das Rüebli abgeleitet hat.
Um mehr Zuschauer in die IGP-Arena zu bringen, verkauft der FC Wil die Stehplatz-Tickets gegen Aarau zum halben Preis, es gibt Live-Musik und ein Street-Food-Festival. Ob spezielle Gerichte mit Karotten angeboten werden, ist nicht bekannt.