In der Gemeinde Zuzwil sind heisse Themen am Laufen. Das Thema Dorfbach, hallowil berichtete bereits darüber, die Realisierung der Dreifachturnhalle, gleich mehrere Strassenprojekte und der Millionenkredit für die IT-Infrastruktur der Schule sorgten in der Schulaula Züberwngen für einen grossen Publikumsaufmarsch. Gemeindepräsident Roland Hardegger wies in seiner Eröffnung darauf hin, dass gute Politik Zeit brauche. Mit einer langfristig angelegten Politik wolle der Gemeinderat die gute Situation von Zuzwil erhalten und gezielt weiterentwickeln.

Die Gemeinde lebt
Dass die Gemeinde auch personell gut aufgestellt ist, konnte Hardegger an gleich mehreren Dienstjubiläen belegen. Gleichzeitig informierte er über zahlreiche neue Gesichter bei der Gemeinde, der Schule, dem Lindenbaum und auch bei neuen Lernenden. Beim Wohnheim Lindenbaum sind es unterdessen 60 Mitarbeitende.
Mit einer Zufriedenheitsumfrage im Herbst will der Rat den Puls der Bürgerschaft noch näher erfahren. Sicherer soll es mit Diskretschalter in den Offices des Sozial- und Betreibungsamtes werden. Bei der Feuerwehr ist Zuzwil nun auch Mitglied des Regionalverbandes, was örtlich personelle Einsparungen ermöglicht. Die Dreifachturnhalle soll auf den Schulbeginn verfügbar sein, die Eröffnungsfeier ist auf den 9. November angesetzt. Für mehr Ordnung auf dem Schulareal wird ab April ein Sicherheitsdienst eingesetzt.

Lokal und regional zusammenwirken
Bei der Spitex gehört Zuzwil seit anfangs Jahr der Spitex Region Uzwil an, ein Zusammenschluss von drei Gemeinden. Ein Zusammenschluss über mehrere Gemeinden bahnt sich weiter bei der regionalen Kläranlage an, eine Abstimmung ist auf Herbst 2021 geplant. Ein Zwischenbericht bezüglich Dorfbachprojekt darf auf Sommer 2019 erwartet werden. Der Ingenieurbericht bezüglich Varianten ist Ende Februar eingetroffen. Zu den laufenden Projekten gehört auch der Ausbau des Glasfasernetzes in der Gemeinde, letzte Etappen stehen an, um im Jahr 2022 abschliessen zu können.
Der Richtplan für das Gemeindegebiet ist am Aufbau. Auf den 24. April ist eine Information angesetzt, wo über die Neuausrichtung aus der nationalen Volksabstimmung informiert wird. Das örtliche Gewerbe darf bei Ausbauten zusätzlich einzonen, wie dies am Projekt Keller in Züberwangen geschehen sei. Für den Strassendienst schafft die Gemeinde eine Unkrautvernichtungsmaschine an, um weiterhin auf Gifteinsatz verzichten zu können.
Steuerfuss sinkt erneut
Dank dem Überschuss von 2,44 Mio. Franken bei der Rechnung 2018 steigt dank der Einlage einer halben Mio. das Eigenkapital auf satte 9,96 Mio. Franken an. 1,93 Mio. sollen für zusätzliche Abschreibungen eingesetzt werden. Es sind der höhere Steuereingang und hohe Beträge bei den Nebensteuern die Gründe.
Das Budget sieht bei einem Gesamtaufwand von 23,98 Mio. ein Defizit von 321'000 Franken vor. An der Finanzplanung konnte Hardegger belegen, dass die vorgeschlagene Steuerfusssenkung von 92 auf 87% auch über nächste Jahre gehalten werden kann. Mit der Realisierung der Dreifachturnhalle steigen die Investitionen auf 13,2 Mio. Franken an.

Schule: Tagesstrukturen und Digitalisierung
Schulpräsident Clemens Meisterhans informierte über die Umfrage bezüglich Einführung von Tagesstrukturen. Daraus entschied sich der Rat für ein modulares Konzept, ein Angebot nach Bedarf und ohne Zwang. Klärung bedarf es über räumlichen und personellen Bedarf.
Digital21 heisst das IT-Projekt der Schule, das einen Kredit über 1,45 Mio. erfordert, verteilt über fünf Jahre. Der Ausbau mit über 400 Computern bedarf der Neuinstallation des ganzen Netzwerkes. Die Komplexität verlangt auch, die Wartung an Externe zu vergeben. Wiederkehrende Kosten werden mit 20'000 Franken pro Jahr angegeben. Fünf Jahre bedarf die Einführung, da es auch um die vorausgehende Ausbildung der Lehrkräfte geht. Die Schüler ab der ersten Klasse sollen ihre Arbeiten mit eigenem Computer ausführen können, vernetzt über die Klasse.
Nach Meisterhans geht es nicht allein um den schulischen Einsatz, sondern auch die Erarbeitung von weiteren Kompetenzen im Umgang mit digitalen Daten. Das Projekt basiert weiter auf der IT-Bildungsoffensive des Kantons.
Diskussion
Eine Nachfrage gab es zum schlechter gewordenen ÖV-Angebot, was Hardegger in der Priorisierung grosser Strecken national und fehlenden Geleisen bei der SBB begründete. Das Postautoangebot könnte in Stosszeiten gewinnen, hätte der Grosskreisel in Wil eine Chance.
Die über Jahre laufenden Überschüsse im Gemeindehaushalt sorgten für eine Forderung, den Steuerfuss deutlich tiefer anzusetzen. Hardegger weis dazu auf die kommenden hohen Investitionen und die aktuell hohe Verschuldung der Gemeinde hin, woraus sich Risiken ergeben könnten.
Gleich mehrere Fragen gab es zum Projekt Digitalisierung, ob Zuzwil nun zu den Ersten gehören müsse, was Meisterhans an umliegenden Beispielen verneinte. Erfahrungen wollten sie auch aus umliegenden Gemeinden mitnehmen, aber auch selbst Erfahrungen sammeln. Nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch die Eltern der Kinder müssten über die Situation ins Bild gesetzt werden.
Besserung darf bei der Entschädigung für Solarstrom für die Besitzer erwartet werden. Gemeinderat Mark Brunner will jedoch nicht mit grosser Kelle anrichten, da die Ersteller von Solaranlagen bereits Fördergelder erhalten hätten.