Nach der Pflanzung von 39 Alleebäumen auf der Nordseite der Hauptstrasse zwischen Wil und Zuzwil fanden in diesem Frühjahr weitere 37 Bäume auf der Südseite ihren Platz und bilden die neue Zuzwiler Allee. Auf drei Ahornbäume folgt jeweils eine Linde. Wer genau hinsieht, merkt schnell, dass sich die früher gepflanzten Bäume erfreulich entwickelt haben.Neue Agrarpolitik des Bundes
Rolf Hinder, der Initiant der neuen Allee, betont, dass ihn diese Idee schon lange vor dem Bundesbeschluss zur Agrarpolitik 2014-17 beschäftigt habe. Aus diesem Grund habe er auch die Zufahrt zu seinem Hof bereits als Allee gestaltet. Die heutige Förderung durch Bund und Kanton mittels Beiträgen freue ihn sehr, denn allein für die 37 Bäume auf der Südseite der Strasse habe er rund 50‘000 Franken investiert.

Vernetzung und Landschaftsqualität
Als Vorteile, welche Allee und Blumenstreifen bieten, nennt der Landwirt und Viehhändler den Schallschutz, die natürliche Abgrenzung, den Schatten für die Tiere sowie die eigene Freude an den Schönheiten der Natur.

Die heutigen Landwirte sind mit einer Unmenge von Reglementierungen, Gesetzen und Erlassen konfrontiert. Sie profitieren aber auch von sogenannten Ökobeiträgen, welche gemeinwirtschaftliche Leistungen abgelten. Ausgleichsflächen dürfen erst ab dem 15. Juni gemäht werden, damit die Pflanzen vorher versamen können. Rolf Hinder wird die Blumenstreifen aber erst nächste Woche schneiden, weil verschiedene Blumen erst später verblühen.

Abfall – ein Problem
Der Naturfreund würde glauben, das Schnittgut einer so vielfältigen Blumenwiese sei ein Leckerbissen für das Vieh. Im Gespräch verrät der Landwirt, dass das Risiko einer direkten Verfütterung zu gross sei, denn entlang der Hauptstrasse liege viel Abfall im Gras. Er benutze das Ökoheu vom Streifen neben der Strasse als Tiefstreu, wovon die Kühe dann immer noch die eine oder andere Blume fressen könnten. Er lobt die Abfallsammelaktion einer Zuzwiler Schulklasse, mit welcher die jungen Leute für das Problem sensibilisiert würden.

Positive Reaktionen
Der Künstler lebt vom Applaus. So schätzt es die Familie Hinder, dass ihre Bemühungen für eine schöne Landschaft und natürliche Lebensgrundlage Anklang findet. Telefonanrufe, SMS, Briefe und mündliche Komplimente auch von Seiten der Gemeindebehörden seien Zeichen dafür, dass man auf dem richtigen Weg sei. Er sei mit dem Gemeindepräsidenten einig, dass die schönste Verbindung zwischen den drei Dörfern der Gemeinde Zuzwil je eine Allee wäre, meint Rolf Hinder und schmunzelt.