Führt man sich die Zahlen des Spiels zu Gemüte und lässt die Partie vor dem inneren Auge revue passieren, so kommt man zum Schluss, dass der Sieg glücklich ist. Gegner Chiasso hatte den Ball doppelte so lange, verzeichnete mehr Abschlüsse und schnürte die Wiler in der zweiten Halbzeit phasenweise richtiggehend ein. Ergo schien es in dieser zweiten Halbzeit eine Frage der Zeit zu sein, bis Chiasso das Führungstor erzielen würde. Doch dieses fiel nicht, weil der Defensivverbund der Gäste dichthielt und diese in Zivko Kostadinovic einen sicheren Rückhalt hatten, der sich gleich mehrfach auszeichnen konnte.

In dieser zweiten Halbzeit beschränkten sich die Wiler fast ausschliesslich aufs Kontern. Sie standen tief, überliessen dem Gegner das Spieldiktat und traten nur noch sporadisch offensiv in Erscheinung. So selten ihre Vorstösse nun waren: den entscheidenden Nadelstich setzten die Äbtestädter. Silvio setzte sich nach gut einer Stunde im Halbfeld im Zweikampf energisch durch und hatte dann freie Bahn auf das Chiasso-Tor. Statt selbst abzuschliessen, zeigte er Übersicht und hatte er das Auge für den heransprintenden Kwadwo Duah, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Erster Treffer im ersten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber. Der Haken an der Sache: Das Tor hätte womöglich nicht zählen dürfen. Silvio verschaffte sich in einer strittigen Szene durch ein Handspiel Vorteile. Da der Treffer aber Anerkennung fand, war es eine späte Kompensation. Beim letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften Ende Mai in Wil war dem entscheidenden Chiasso-Treffer ebenfalls ein ungeahndetes Handspiel der angreifenden Mannschaft vorausgegangen. Nur darum blieb Chiasso überhaupt in der Liga.

Starke erste Halbzeit

In der Gesamtbetrachtung des Spiels dürfen aber die Ereignisse der ersten Halbzeit nicht minder stark gewichtet werden. In dieser waren die Wiler wesentlich aktiver gewesen, hatten den Gegner früh unter Druck gesetzt und diesen zu Fehlern gezwungen. Die logische Konsequenz daraus: Die Gäste erspielten sich mehrere Möglichkeiten. Schon in dieser Phase waren Duah und Silvio auffällig. Zuerst spielte der spätere Siegtorschütze zu Silvio, der aber an Ball und Torerfolg vorbeirutschte. Kurz später schloss Duah bei einer ähnlichen Situation selbst ab, verfehlte das Tor aber ebenfalls knapp. Weitere Male, als andere Wiler Akteure beteiligt waren, fehlte nur wenig zur Wiler Führung.

Der Auftritt der Ostschweizer wusste vor der Pause zu gefallen. Der geforderte offensive Fussball war schon recht gut zu sehen. Die grösste Chance hatte aber auch vor der Pause der FC Chiasso, als Siyar Doldur den linken Pfosten traf. Alles in allem war der Sieg reichlich Lohn für die Äbtestädter. Wie schon vor knapp zwei Monaten gegen denselben Gegner bauten die Wiler nach der Pause ab, während Chiasso zulegte. Dieses Mal blieb dies unbestraft. Mehr noch. Es resultierte gar der Siegtreffer für den FC Wil.

Dienstältester Akteur auf der Bank

Die Aufstellung förderte einige interessante Dinge zutage. Das «Problem» auf der Position des linken Verteidigers – derzeit steht kein gesunder linker Abwehrspieler im Wiler Kader – löste Trainer Ciriaco Sforza, indem er Mittelfeldspieler Dominik Schmid auf dieser Position brachte. Abwehrspieler Fuad Rahimi, in der vergangenen Saison noch unbestrittener Stammspieler und nach den vielen Wechseln dienstältester Akteur im Kader der Wiler, musste auf die Bank und wurde nicht eingesetzt. Im Angriff bekam der routinierte Silvio den Vorzug vor dem jungen Filip Stojilkovic.

Somit tankten die Wiler Moral für den Knüller gegen die Grasshoppers von kommendem Freitag in der IGP-Arena. Die Äbtestädter tun aber gut daran, den Sieg von Chiasso richtig einzuordnen und mit beiden Füssen auf dem Boden zu bleiben. Ein Unentschieden wäre in der Grenzstadt das «richtigere» Resultat gegangen. Mit dem Zürcher Rekordmeister erscheint als nächstes ein ganz anderes Kaliber.

Die wichtigsten Szenen des Spiels: (Quelle: www.sfl.ch)

 
Ein Wiler Torjubel genügte zum Sieg in Chiasso.

Resultate, Challenge League, 1. Runde:
Chiasso - Wil 0:1
Kriens - Vaduz 1:0
Grasshoppers - Stade Lausanne-Ouchy 2:1
Schaffhausen - Lausanne-Sport 2:2
Winterthur - Aarau 1:1

FC Chiasso – FC Wil 1900 0:1 (0:0)

Riva IV: 600 Zuschauer. – Sr: Schärli.

Tor: 62. Duah 0:1.

FC Chiasso: Guarnone; Padula, Lurati (74. Kreshnik), Martignoni, Gamarra; Huser, El Hilali (46. Wolf), Gomes (62. Hadzi), Doldur; Rossi (80. Almeida), Pollero.

FC Wil 1900: Kostadinovic; von Niederhäusern, Schmied, Kamberi, Schmid; Muntwiler, Ndau; Krasniqi (58. Brahimi), Abedini, Duah (87. Celant); Silvio (79. Stojilkovic).

Bemerkungen: Chiasso ohne Bahloul, Malinowski, Iberdemaj, Cyzas (verletzt), Dixon, Charlier, Muci und Conus (nicht im Aufgebot). Wil ohne Sejdija (krank), Schäppi, Traber, Wörnhard (verletzt), Klein und Beka (nicht im Aufgebot). – 24. Pfostenschuss Doldur. – Verwarnungen: 30. Guarnone (Hands), 35. Huser (Foul). 38. Ndau (Foul). 64. Muntwiler (Foul). 66. Wolf (Foul). 84. Kamberi (Foul). 86. Schmid (Unsportlichkeit). 89. Celant (Foul). 94. Doldur (Unsportlichkeit). 94. Brahimi (Unsportlichkeit).

Rangliste:
1. Grasshoppers 1/3. 2. Wil 1/3. 2. Kriens 1/3. 4. Schaffhausen 1/1. 4. Lausanne-Sport 1/1. 6. Aarau 1/1. 6. Winterthur 1/1. 8. Stade Lausanne-Ouchy 1/0. 9. Chiasso 1/0. 9. Vaduz 1/0.

Nächste Spiele (2. Runde):
Freitag, 26. Juli: Wil - Grasshoppers (19.45 Uhr).
Samstag, 27. Juli: Aarau - Kriens (19.00 Uhr). Lausanne-Sport - Chiasso (19.00 Uhr).
Sonntag, 28. Juli: Vaduz - Schaffhausen (16.00 Uhr).
Dienstag, 30. Juli: Stade Lausanne-Ouchy - Winterthur (19.00 Uhr).

Hier spricht Siegtorschütze Duah:

 
"Wir haben sehr viel Potenzial in der Mannschaft", sagt Kwadwo Duah im hallowil.ch-Interview.

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Der Liveticker:

Das soll es gewesen sein von diesem Liveticker. Ich wünsche noch einen schönen Abend aus dem Tessin und viel Spass am J&B-Strassenfest – oder wo auch immer. Bis bald auf hallowil.ch.

Wir gehen nun auf Stimmenfang und melden uns dann wieder mit einem zusammenfassenden Bericht an dieser Stelle. Und nicht vergessen: Schon am nächsten Freitag kommen die Grasshoppers in die IGP-Arena. Auch dieses Spiel können Sie ab 20 Uhr im hallowil.ch-Liveticker mitverfolgen.

Schlussfazit: Passenderweise lässt der Stadionspeaker hier das Lied "Grüezi wohl Frau Stirnimaa" laufen. Es ist die Tormusik in der IGP-Arena bei Wiler Treffern. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Sieg glücklich. Denn nach der Pause konnten die Wiler nicht mehr das zeigen, was sie vor dem Seitenwechsel an den Tag gelegt hatten. Vor der Pause war der Auftritt frech, offensiv, mit Power - wie das neue Klub-Kredo fordert. Die Revanche für die Niederlage vor knapp zwei Monaten in der IGP-Arena gegen denselben Gegner ist somit geglückt. Der FC Wil startet wie im Vorjahr mit einem Sieg zu Null in die neue Saison.

Schlusspfiff im Riva IV: Der FC Wil gewinnt zum Saisonauftakt auswärts gegen den FC Chiasso mit 1:0.

95. Minute: Wir zählen die Sekunden herunter ...

94. Minute: Rudelbildung vor der Chiasso-Bank. Da sind sofort auch die rot-blauen Ersatzspieler aktiv. Brahimi und Doldur holen sich Gelb ab wegen dieser Unsportlichkeit.

93. Minute: Und wieder geht die Fahne hoch. Dieses Mal steht Almeida im Offside. Das wäre sonst eine dicke Chance geworden.

91. Minute: Gamarra steht da im Offside und nimmt seinem Team damit Schwung. Etwas Entlastung für Wil.

90. Minute: Fünf Minuten Nachspielzeit. Oha ...

90. Minute: Eine heisse Schlussphase gibt das. Weissgott nicht nur meteorologisch.

89. Minute: Wieder Gelb für einen Wiler. Es trifft gleich Celant nach einem gar harten Einsteigen.

88. Minute: Weiterer Wechsel beim FC Wil. Torschütze Duah geht raus und wird durch Verteidiger Celant ersetzt. Nun hat die Abwehrschlacht definitiv begonnen.

86. Minute: Gelb für Schmid wegen einer Unsportlichkeit. Da wollte der den Ball nicht hergeben.

85. Minute: Ui, das war wieder ganz, ganz knapp: Hadzi schlenzt den Freistoss-Ball hauchdünn am linken Pfosten vorbei. Die Null steht noch immer.

84. Minute: Kamberi setzt vor dem eigenen Strafraum zur Grätsche an gegen Wolf. Er trifft zwar den Ball. Aber das ist Gefährdung des Gegenspielers. Die Konsequenz: Gelb für Kamberi und einen gefährlichen Freistoss für Chiasso zentral vor dem Tor.

83. Minute: Dann versucht es Chiasso halt aus der Distanz. Padulas Schuss zischt knapp am Tor vorbei. Kostadinovic war wie angewurzelt stehen geblieben und hatte scheinbar gutes Augenmass. Denn da fehlte nicht viel.

82. Minute: Chiasso drückt und drückt. Aber allzu viel schaut nicht raus. Wil lauert auf Konter.

80. Minute: Auch Chiasso tauscht. Rossi macht platz für Almeida.

79. Minute: Wechsel beim FC Wil: Silvio geht runter und wird durch Stojilkovic ersetzt.

77. Minute: Was für ein Knaller aus der Distanz bei einem Konter von Duah. Da muss Guarnone alles in die Waagschale werfen, um dieses Geschoss zum Corner zu klären. Dieser bringt dann nichts ein.

76. Minute: Wenn das nur gut geht: Die Wiler stehen sehr, sehr tief und lassen Chiasso gewähren. Noch eine Viertelstunde muss überstanden werden.

74. Minute: Doch nicht. Der angeschlagene Lurati muss raus. Für ihn kommt Kreshnik.

71. Minute: Da kann Kostadinovic seine Flugkünste zeigen. Ein Distanzschuss von Doldur hätte wohl gepasst, doch der Wil-Keeper fliegt den Ball in den Corner. Hadzi bringt die Kugel rein und Pollero kommt per Kopf ran. Doch die Murmel rauscht ganz knapp am rechten Pfosten vorbei. Durchschnaufen. Das ist derzeit möglich, weil zwei Spieler mit den Köpfen zusammengerasselt sind und gepflegt werden müssen. Es scheint aber für beide weitergehen.

70. Minute: Chiasso reagiert und strebt das 1:1 an. Die Wiler stehen weiterhin sehr tief.

67. Minute: Muntwiler scheint die Verwarnung übrigens nur bedingt zu belasten. Er geht grad wieder ordentlich zur Sache in der Mittelzone. Dieses Mal hat er aber den Ball und es gibt kein Foul. Ein Aggressiv-Leader halt.

66. Minute: Und wieder streckt Schiedsrichter Schärli die Gelbe Karte in die Höhe. Es trifft den eingewechselten Chiasso-Spieler Wolf nach einem Foul an Ndau.

64. Minute: Gelbe Karte für Muntwiler nach einem Foul in der Mittelzone an Doldur. Munti, wie er leibt und lebt. In den letzten fünf Saisons waren es 50 Verwarnungen gegen ihn.

62. Minute: Chiasso wechselt ein zweites Mal: Gomes macht Platz für Hadzi.

61. Minute: TOOOOOOOOOR für den FC Wil durch Duah zum 0:1. Silvio schüttelt seinen Gegenspieler schön ab und kann dann alleine auf das Tor losziehen. Er hat dann uneigennützig das Auge für den noch besser postierten Duah, der nur noch ins leere Tor einschieben muss. Schön gespielt. Aber komplett entgegen dem Spielverlauf, zumindest aufgrund der zweiten Halbzeit. Egal. Man nimmt's.

60. Minute: 600 Zuschauer sind heute hier. Immerhin 500 mehr als bei GC - Stade Lausanne-Ouchy, dem Geisterspiel. Die Zürcher, Wils nächster Gegner, haben übrigens mit 2:1 gewonnen. Das Spiel im Letzigrund ist zu Ende.

58. Minute: Sforza reagiert und wechselt ein erstes Mal. Krasniqi hat Feierabend und wird durch Brahimi ersetzt. Der ist eine der Stützen in diesem jungen Team und soll wohl wieder mehr Ordnung rein bringen.

58. Minute: Phasenweise ein richtiges Powerplay der Chiassesi. Ihr Führungstreffer liegt in der Luft.

55. Minute: Das war eine Top-Chance für Chiasso: Padula kommt im Strafraum zum Abschluss. Aber wieder ist Kostadinovic da und taucht links ab, um zu entschärfen. Der hätte gepasst. Der Corner danach bringt dann nichts ein.

53. Minute: Wirklich auffällig: Seit der Pause hatte bisher fast nur Chiasso den Ball. Zwar viel Leerlauf, aber doch.

51. Minute: Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit gehören den Südschweizern.

48. Minute: Die ersten beiden Abschlüsse der zweiten Halbzeit gehen auf das Konto der Einheimischen. Drei an der Zahl waren es in wenigen Sekunden. Einem Torerfolg am nähesten kommt Gomes. Aber Kostadinovic ist da und entschärft die Situation.

46. Minute: Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Chiasso hat gewechselt. El Hilali ist nicht mehr erschienen, dafür einer mit einem klingenden Namen: Stefan Wolf.

Pausenfazit: Eine beidseits animierte Sache, der nur die Tore abgehen. Die Wiler sind, dem Wetter angepasst, heiss und gehen couragiert ans Werk. Die grösste Chance hatte aber Chiasso mit dem Pfostenschuss durch Doldur Mitte erster Hälfte. Es war eine Halbzeit, die Lust auf mehr macht. Und das Wetter macht Durst. Von dem her: Bis gleich ...

Pausenpfiff im Riva IV: Zwischen dem FC Chiasso und dem FC Wil fallen in der ersten Halbzeit keine Tore. Es gibt trotzdem verhaltenen Applaus von der Haupttribüne her.

45. Minute: Ein Minute Nachspielzeit gibt es noch bis zur nächsten, etwas längeren Pause.

43. Minute: Wieder Wil: Im Strafraum ist Abedini am Ball. Doch das ist halb Abschluss halb Pass zu Duah. Kein Problem für Chiasso-Hüter Guarnone.

40. Minute: Nächster Distanzschuss der Wiler: Dieses Mal versucht es Ndau und der Ball landet ganz knapp innerhalb … des Stadions. Und hier gibt es ja immerhin eine Leichtathletik-Bahn.

38. Minute: Dann ist auch die erste Verwarnung gegen einen Wiler Tatsache: Ndau sieht Gelb nach einem Foul an Pollero am Mittelkreis.

36. Minute: Muntwiler lässt einen vom Stapel: Sein Knaller aus gut und gerne 25 Metern streicht knapp drüber - und daneben. Auch das war eng.

35. Minute: Nächster Karton für einen Chiassesi: Es trifft Huser nach einem Foul an Duah.

34. Minute: Wieder fehlt nicht viel für die Gäste: Abedini ist im Strafraum am Ball und steckt durch für Krasniqi. Doch dieser rutscht knapp am Ball und somit am Führungstreffer vorbei.

31. Minute: Den fälligen Freistoss bringt Krasniqi von rechts rein. Am hinteren Pfosten schraubt sich der neue Captain Muntwiler in die Höhe. Aber der Ball kommt etwas zu hoch. Keine Gefahr.

30. Minute: Erste Verwarnung das Spiels: Es trifft Chiassos Goalie Guarnone für ein Handspiel knapp ausserhalb des Strafraums. Allerdings nahe der Grundlinie.

26. Minute: Auf der anderen Seite wieder die Wiler: Der aufgerückte Aussenverteidiger von Niederhäusern bringt eine weite Flanke von rechts in den Chiasso-Strafraum. Am hinteren Pfosten versucht es Duah direkt aus der Luft. Allerdings mit dem rechten Fuss. Der linke Schlappen hätte mehr Gefahr versprochen. So wird es nur eine Halbchance.

24. Minute: Ruumms, da hat's gescheppert. Doldur schliesst von der Strafraumgrenze ab und trifft den linken Pfosten. Viel Glück hier für die Wiler.

22. Minute: Hier ist der Pausenpfiff: Trinkpause.

19. Minute: Der Ex-Chiassesi Abedini, der erst diese Woche beim FC Wil unterschrieben hat, ist ein paar Zentimeter zu klein. Nach schöner Flanke Krasniqis von links kommt er zentral vor dem Tor zum Abschluss. Aber eben: Es resultiert keine Chance daraus.

17. Minute: Was gefällt: Die Wiler sind aggressiv und setzen den Gegner früh unter Druck. Aber können sie diese Pace halten?

15. Minute: Auf der anderen Seite brennt es nun auch: Doldur bringt einen Freistoss von links zur Mitte. Dann ein Gewusel vor Kostadinovic am hinteren Pfosten - ohne Tor als Konsequenz.

13. Minute: Auf der Anzeigetafel wird schon mal "Gooool" eingeblendet. Doch in Tat und Wahrheit vergibt Duah die nächste Topchance. Wieder zieht der Neuzuzug von rechts in den Strafraum. Dieses Mal schliesst er selber ab. Statt den Mitspieler verfehlt er dieses Mal das Tor knapp. Weiter 0:0.

9. Minute: Ui, da war der FC Wil ganz nahe am Führungstreffer: Duah schüttelt seinen Gegenspieler ab und geht dann auf die Reise. Diese führt von rechts in den Strafraum. Er sieht Silvio und spielt den Ball in dessen Richtung. Doch Silvio rutscht um Haaresbreite am ersten Pflichtspiel-Treffer seit Oktober des vergangenen Jahres vorbei.

5. Minute: Dann schreibt auch Chiasso an: Nach einem Vorstoss über die linke Seite kommt Rossi zentral vor dem Tor im Strafraum zum Abschluss. Kostadinovic im Kasten der Wiler taucht ab und krallt sich die Kugel. Das war schon mal richtig heiss.

3. Minute: Erster Corner für Wil: Ndau bringt den Ball von rechts rein auf Silvio, der direkt mit dem Fuss abschliesst, das Tor aber verfehlt. Trotzdem: Verheissungsvoller Start.

2. Minute: Von wegen neue Leibchen: Die Wiler spielen in den neuen Heim-Tenues. Und Chiasso spielt in Leibchen, wie sie der FC Wil neu auswärts hat - grundsätzlich.

1. Minute: Der Ball rollt. Schiedsrichter Schärli hat die Partie freigegeben.

So, nun kann es aber losgehen. Viel Spass mit FC Chiasso gegen FC Wil.

Die Mannschaften sind mittlerweile da. Bevor es los geht, gibt es nun eine Trauerminute für die verstorbene Nati-Spielerin Florijana Ismaili. Wir schweigen andächtig.

Noch ein paar Worte zu den äusseren Bedingungen: Schwülwarm ist es bei knapp 30 Grad. Also drückend. Leicht bewölkt dazu. Aber natürlich beste Bedingungen für den Saisonstart.

Die Partie wird geleitet von Schiedsrichter David Schärli aus dem Kanton Luzern. Er hat schon in der vergangenen Saison die beiden Duelle FC Chiasso – FC Wil hier im Riva IV arbitriert.

FC-Chiasso-Trainer Andrea Maccoppi schickt in einem 4-4-2-System mit Raute folgende Spieler aufs Feld: Torhüter ist Guarnone. Die Abwehr bilden von rechts nach links Padula, Lurati, Martignoni und Gamarra. Im Mittelfeld laufen von rechts her gesehen Huser, El Hilali (defensiv), Gomes (offensiv) und Doldur auf. Stürmer sind Rossi (rechts) und Pollero.

Nun aber zu den Mannschaftsaufstellungen. Beginnen wir mit den Wilern. Trainer Ciriaco Sforza hat sich für ein 4-2-3-1-System entschieden. Im Tor steht wenig überraschend Kostadinovic. Spannend war die Frage, wer den linken Aussenverteidiger gibt, da nach den Ausfällen von Silvano Schäppi und Lars Traber kein solcher zur Verfügung steht. Trainer Ciriaco Sforza hat sich für Dominik Schmid entschieden, der für gewöhnlich im Mittelfeld aufläuft. Somit sieht die Abwehr von rechts nach links gesehen so aus: von Niederhäusern, Schmied, Kamberi und Schmid. Das defensive Mittelfeld bilden Muntwiler (rechts) und Ndau. Im offensiven Mittelfeld agieren von rechts nach links gesehen Krasniqi, Abedini und Duah. Einziger Stürmer ist Silvio.

Ebenfalls neu bei den Wilern sind die Leibchen – sowohl für die Heim- als auch für die Auswärtsspiele. Sehen Sie hier, wie bunt es der schwarz-weisse FC Wil treibt.

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In diesen Leibchen laufen die WIiler in dieser Saison auf. Weiss-schwarz zuhause, knallig orange-blau auswärts.

Nachdem sich diese beiden Mannschaften vor noch nicht einmal zwei Monaten in der IGP-Arena zur Saison-Dernière getroffen hatten, kommt es nun bei der Saison-Premiere zur gleichen Affiche – einfach im Stadion des anderen – und auf Natur- statt Kunstrasen. Vom Spielerpersonal, das sich Ende Mai in Wil begegnete, ist jedoch kaum mehr etwas übrig. Beide Mannschaften haben einen Grossteil des Kaders ausgetauscht und stellen nun ganz junge Equipen. Beim FC Wil sind aktuell 17-Nachwuchs-Nationalspieler unter Vertrag. Gar noch jünger ist aber der FC Chiasso mit einem Alters-Durchschnitt von gut 21 Jahren. Eine Prognose abzugeben, ist schwierig.

König Fussball hat uns wieder. War ja auch komisch in den vergangenen Wochen, so ganz ohne das runde Leder. Nicht einmal im Fernsehen gab es was. Nun aber gilt es wieder ernst. Neben der Super League startet auch die Challenge League an diesem Wochenende in die nächste Spielzeit. Herzlich willkommen aus dem Stadio Riva IV in Fast-Italien zum «Season-Opener» zwischen dem FC Chiasso und dem FC Wil. Simon Dudle tickert für sich durch den Fussball-Vorabend.

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Die Vorschau:

Noch keine zwei Monate ist es erst her, seit sich der FC Chiasso in extremis in der Challenge League gehalten hat. Und das ausgerechnet in der Wiler IGP-Arena. Es war am 26. Mai, als die Grenzstädter in der Schlussphase der Schlussrunde aus einem 0:1-Rückstand noch einen 2:1-Sieg machten und dank Schützenhilfe des FC Aarau doch noch in der zweithöchsten Liga blieben. Der Jubel war fast grenzenlos. Doch erinnern wird sich kaum ein Spieler an jene Partie – und zwar in beiden Lagern. Denn bei beiden wurde in der kurzen Sommerpause fast das ganze Team ausgetauscht. So ist am Samstag Schiedsrichter David Schärli fast schon die einzige Konstante. Der Innerschweizer hatte bereits in der vergangenen Saison beide Spiele zwischen dem FC Chiasso und dem FC Wil im Riva IV arbitriert. Kontinuität also immerhin bei der Schiedsrichter-Kommission.

Für beide Teams kommt der Saisonstart zu früh. Bei so vielen personellen Veränderungen ist es gar nicht möglich, dass rund vier Wochen nach Trainingsstart die Mechanismen bereits greifen. Eine zentrale Frage wird also sein, wer zuerst zu seinem Spiel findet.

Die Wiler:

34 Transfers hat der FC Wil hinsichtlich der neuen Saison bisher getätigt. 19 Akteure haben den Verein verlassen, 15 sind gekommen. Davon auszugehen ist, dass der Kader noch nicht komplett sein wird. Der Serbe Radivoj Bosic dürfte noch zu den Wilern stossen. Zudem wird noch immer ein linker Aussenverteidiger gesucht – extern und intern. Da Silvano Schäppi bis zur Winterpause verletzt ausfällt, steht im aktuellen Kader kein linker Abwehrspieler zur Verfügung. Man darf gespannt sein, wen Trainer Ciriaco Sforza auf dieser Position bringt. Im hallowil.ch-Video-Interview (siehe unten) lässt der Übungsleiter durchblicken, dass es wohl entweder auf Neuzugang Mattia Celant oder Dominik Schmid rausläuft. Weiter interessiert die Frage, wer die wohl einzige Sturmspitze sein wird. Nimmt man die Vorbereitungsspiele als Indikator, so ist es eher der junge Filip Stojilkovic und nicht Team-Leader Silvio.

Der FC Wil startet in die neue Saison, ohne ein konkretes Ziel anhand einer Ranglisten-Platzierung zu nennen. Es gehe darum, die jungen Spieler zu entwickeln und auch mit der Mannschaft Erfolg zu haben. Mit einer derart jungen Mannshaft – 15 Spieler gehören einer U-Nationalmannschaft an – werden allerdings Formschwankungen zur Norm gehören. Gespannt sein darf man, wie viel vom neuen, angriffigen Geist in Chiasso bereits zu sehen sein wird.

 
"Ich würde einen vierten Platz nicht im Vorherein annehmen. Diese Mannschaft kann langfristig etwas sehr Positives auf die Beine stellen", sagt FC-Wil-Trainer Ciriaco Sforza im hallowil.ch-Interview.

Die Chiassesi:

Wer nun denkt, die Wiler Wechselflut sei nicht mehr zu überbieten, der irrt. Das beweist der FC Chiasso, der noch vier Transfers mehr getätigt hat als die Wiler, nämlich 38. Auch dazu gehört ein neuer, italienischer Trainerstaff. Angeführt wird dieser von Stefano Maccoppi, der in der Challenge schon Locarno, Bellinzona, Yverdon und La Chaux-de-Fonds trainiert hat und zuletzt bei der zweiten Mannschaft von Piacenza an der Seitenlinie stand. Auch die Tessiner stellen ein blutjunges Team. Ihr ältester ist Verteidiger Bruno Martignoni mit 26 Jahren, der als einer von wenigen beim FC Chiasso geblieben ist. Die Vorbereitungsphase haben die Tessiner ohne Niederlage absolviert. Während es gegen die unterklassigen Tessiner Vertreter aus Bellinzona und Lugano Paradiso je einen deutlichen Zu-Null-Sieg gab, wurde dem Super-League-Vertreter FC Lugano ein 2:2 abgetrotzt.

Der Liveticker:

Gelingt dem FC Wil der Saisonstart genau so gut wie in der vergangenen Saison, als zum Auftakt dank zwei Silvio-Treffern der FC Winterthur mit 2:0 besiegt worden war? Sie können das Spiel FC Chiasso – FC Wil heute Samstag ab 18.30 Uhr an dieser Stelle im hallowil.ch-Liveticker mitverfolgen. Live-Bilder sind von dieser Partie keine zu sehen.

Sehen Sie hier den Video-Kommentar von hallowil.ch-Chefredaktor Simon Dudle zur aktuellen Situation des FC Wil und der Challenge League.

Sehen Sie hier alle Transfers dieses Sommers in chronologischer Abfolge.