Welche Mannschaft kann von sich sagen, innerhalb von nicht einmal fünf Monaten zweimal in die NLA aufgestiegen zu sein? Richtig: Die Faustballgemeinschaft Rickenbach-Wilen, kurz RiWi. Möglich wurde dies, weil im Schweizer Faustball zwei Meisterschaften ausgetragen werden: eine im Sommer auf dem Aussenfeld und eine im Winter in der Halle. «Outdoor» hatten die Hinterthurgauer die Rückkehr ins Oberhaus Anfang September nach zweijähriger Abstinenz realisiert.
In der Halle hatte RiWi erst im allerletzten Spiel der Qualifikations-Phase und in extremis die Teilnahme am finalen Aufstiegsturnier in Andelfingen sichergestellt. Bei diesem präsentierte sich die Ausgangslage wie folgt: Um ein Jahr nach dem Abstieg in die höchste Liga der Schweiz zurückzukehren, brauchte es Siege gegen die beiden Westgruppen-Besten Olten und Kirchberg (BE) sowie den Ostschweizer Mitkonkurrenten Elgg-Ettenhausen II.
3:0 – und doch zweimal eng
Bereits im Startspiel machte RiWi seine Ansprüche geltend und startete gegen Olten konzentriert. Fast etwas zu sicher wurde der erste Satz mit 11:3 gewonnen. Im zweiten Umgang liess die Durchschlagskraft nach und Olten konnte vorlegen. Mit einem starken Schlussspurt vermochten die Thurgauer aber den Satz noch zu drehen und spielten diesen mit fünf Punkten in Folge und einem 11:8 nach Hause. Um für alle drei Spiele Kräfte zu sparen, setzte RiWi nun alles daran, auch den dritten Satz zu gewinnen. Durch unerzwungene Fehler auf allen Positionen konnte man sich aber nie wirklich absetzten und Olten zeigte, weshalb es sich für diese Aufstiegsspiele qualifiziert hatte. Ein Wechsel von Simon Stäbler auf den routinierten Philipp Jung vermochte dem Hinterthurgauer Team aber einen Kick zu geben und bei 12:10 hatte RiWi das Spiel zu seinen Gunsten entschieden.
Trotz 1:2-Satzrückstand gewonnen
Mit dem zweiten Gegner, Elgg-Ettenhausen II, hatte sich RiWi in der NLB-Meisterschaft bereits zweimal messen können in dieser Saison. Einmal hatte ein 3:1-Sieg resultiert, einmal eine 0:3-Niederlage. Man stellte sich somit darauf ein, dass diese Partie wieder eine enge Sache werden könnte. Dies sollte sich bewahrheiten. Die Hinterthurgauer starteten nervös in die Partie, konnten den ersten Satz aber mit 11:9 aber für sich entscheiden. Im zweiten und dritten Umgang war das Spiel von vielen Eigenfehlern auf beiden Seiten geprägt. Elgg-Ettenhausen schaffte es, beide Sätze (11:5 und 14:12) zu gewinnen. Somit war RiWi unter Druck. Im vierten Satz kam Cyrill Mettler für Simon Stäbler ins Spiel. Nach wenig Anlaufzeit zeigte er seine Stärke als Hallenspezialist und erzielte Punkt um Punkt. Aus einer soliden Defensive heraus konnte RiWi nun reüssieren und gewann die folgenden beiden Sätze mit 11:3 und 11:5 – und somit die Partie mit 3:2.
3:0 – und eine klare Sache
Da Kirchberg seine ersten beiden Partien gegen Elgg-Ettenhausen und Olten ebenfalls gewonnen hatte, kam es zu einem eigentlichen Showdown um den Aufstieg. Entschlossen starteten die Thurgauer in diese Partie und konnten bis auf 7:0 davonziehen. Es resultierte im ersten Satz ein deutliches 11:5. Auch im zweiten und dritten Satz konnte RiWi durchziehen und mit 11:3 und 11:2 gewinnen. Der umjubelte Aufstieg war Tatsache. Trainer Simon Forrer sagte: «Das Team hat sich durch eine Leistungssteigerung während der ganzen Saison den Aufstieg verdient. Insbesondere freut es mich, dass wir unser Ziel mit einem Team erreicht haben, bei welchem alle Spieler ihre Einsätze bekamen und diese auch immer mit guten Leistungen rechtfertigten.»
Auch RiWi II mit Aufstiegschancen
Dank dem Aufstieg von RiWi darf am nächsten Samstag die zweite Mannschaft um den Aufstieg in die NLB spielen. Die Partien finden ab 14 Uhr in Jona statt. Gegner sind die Teams aus Schlieren und Oberwinterthur. (pd/sdu)
Resultate, NLB-Finalrunde:
Rickenbach-Wilen – Olten 3:0
Rickenbach-Wilen – Elgg-Ettenhausen II 3:2
Rickenbach-Wilen – Kirchberg (BE) 3:0
Kirchberg (BE) – Elgg-Ettenhausen 3:2
Kirchberg (BE) – Olten 3:0
Elgg-Ettenhausen II – Olten 3:0
Rangliste:
1. Rickenbach-Wilen 3/6. 2. Kirchberg (BE) 3/4. 3. Elgg-Ettenhausen 3/2. 4. Olten 3/0.
Richenbach-Wilen steigt in die NLA auf.