Der Dauerregen war der Feier zum offiziellen Baubeginn nicht förderlich. Das tat der Freude über das in Angriff genommene Bauvorhaben aber keinen Abbruch. Die künftigen Mieter versammelten sich mit den verantwortlichen Bau- und Bankfachleuten zum offiziellen Baubeginn, halt mit Schirmen statt mit Spaten bewehrt.
In der ehemaligen Schalterhalle des Bankgebäudes, das sich bereits im Abbruch befindet, zeigte Dieter Wepf, der Präsident der Baukommission, die Verdienste der Clientis-Bank als Impulsgeber für Oberuzwil auf. Bereits vor Jahren habe die Bank mit einem Gestaltungsplan den Impuls für die künftige Entwicklung des Zentrums gegeben. In einem zweiten Schritt sei der Neubau der Bank realisiert worden. Dieser ist Ende letzten Jahres bezogen und kürzlich anlässlich eines Tages der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt worden. Als nächstes entstehe nun ein Gesundheitszentrum von regionaler Bedeutung. Damit verfüge Oberuzwil über alles, was zum wünschenswerten Angebot eines Dorfes gehöre.

Nur noch eine Wohnung frei
30 Jahre sei er im alten Bankgebäude tätig gewesen, stellte Adrian Müller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Clientis-Bank Oberuzwil, fest. Vieles in der Geschäftstätigkeit habe sich verändert und weiterentwickelt. So sei die Schalterhalle – die Spitzhacke hat sie bereits bis fast zur Unkenntlichkeit zugerichtet – im Neubau von einer geräumigen Schalterhalle abgelöst worden. Vom Altbau wird in wenigen Tagen nichts mehr zu sehen sein. Die Bank ist aber auch für den Neubau verantwortlich und wird die Räume an Fachleute des Gesundheitswesens vermieten.
Thomas Mesmer, Verwaltungsrat und Projektleiter, blickte in die Planungsgeschichte zurück. Ursprünglich sei über einen Ersatzbau oder den Verkauf der Parzelle diskutiert worden. Bei einem Wohn- und Gewerbehaus sei jeweils die Belegung des Erdgeschosses der springende Punkt. Als mit Alois Gut ein praktizierender Arzt sein Interesse angemeldet habe, sei der Stein ins Rollen gekommen. Mittlerweile sei im viergeschossigen Bau noch eine einzige Wohnung frei, und auch diese hofft man an Interessenten aus dem Gesundheitswesen vermieten zu können. In der Praxis Gut werden drei Ärzte tätig sein. In den Neubau werden auch die Zahnärztin Aggeliki Teutsch, die beiden Kinderärztinnen Andrea Dürst und Janine Rhiner sowie Michaela und Christoph Decurtins mit der Therapiepraxis Wohlwollen und der Physiotherapeut Milich Alexander einziehen.
Ein Angebot für die Region
Durch den Wandel vom ursprünglich geplanten Mehrfamilienhaus zu einem Gesundheitszentrum mit Arztpraxen seien auch in der Ausführung Veränderungen nötig geworden. Den Neubau wolle man ausdrücklich als Gesundheitszentrum kennzeichnen und regional positionieren. Statt Parklätze für Mieter müssten nun Parkplätze für die Besucher der Praxen und für die Ambulanz bereitgestellt gestellt werden. Im September 2020 soll der 4,5 Millionen Franken teure Bau bezugsbereit sein.